Erst 1958 wurde dann ein weiterer Lift gebaut, ein verhältnismäßig kurzer am Mittleren Sudelfeld. Er steht auch heute noch und wurde natürlich längst modernisiert.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Man hatte erkannt, dass hier das große Skigeschäft zu machen ist. 1961 baute Georg Waller die Fortsetzung seines Rosengassenlifts bis zur Schulter des Vogelsangs. Gleichzeitig wurde der kleine Schlepper vom Gasthof Walleralm zum Sudelfeldkopf errichtet, dieser zentralen Kuppe im gesamten Sudelfeldgebiet. Ebenfalls 1961 entstand der Sudelfeldkopf-Schlepplift. Auch er besteht immer noch, heute jedoch als Doppel-Schlepper. 2015 soll auch er ersetzt werden. Der nächste Schritt erfolgte von Oberaudorf/Niederaudorf her. Man begann die Wanne um die Niederaudorfer Almen zu erschließen. Dort entstand 1968 ein Doppelschlepplift am Waldkopf – bis heute der eigentliche Ausgangspunkt für den Skigenuss am Sudelfeld – gefolgt von zwei kleinen parallelen Schleppern am gegenüberliegenden Südhang. Beide Baumaßnahmen setzten völlig neue Akzente. Hier war erstens Parkraum, mit dem Waldkopflift wurde zweitens auch ein Hang für höhere Ansprüche erschlossen (viele Skiclubs trainieren hier ihre Nachwuchsläufer regelmäßig) und der „Wedelhang“ bot ein ideales Gelände für Anfänger und Skischulen. Dazu kamen noch als nordseitig orientiert Entlastungs- und Übungslifte die Anlagen Waldkopf 3 und Unteres Sudelfeld.
Dann geschah längere Zeit nichts mehr am Sudelfeld. Im Vergleich zu manchen Tiroler Skigebieten blieb das Skiparadies doch nur Flickwerk – sehr zum Ärger der bayerischen Skifahrer. Und mit den Punkte- und Tageskarten gab es aufgrund der verzwickten Eigentumsverhältnisse immer noch Probleme. Zwischendurch stellte Georg Waller noch den Kollack-Schlepplift hin, der einen idealen Trainingshang für Slalom und Riesenslalom erschloss, und daneben folgte bald der Grafenherberglift. Das brachte aber immer noch keine Lösung. Wichtig und entscheidend waren der Bau des Ranken- oder Kurvenlifts und des kleinen Schleppers (Plattenlift) vom Mittleren Sudelfeld zum Waldkopf. Martin Schweinsteiger, ein Almbesitzer aus Niederaudorf, hatte diese gute Idee. Damit schloss sich das gesamte System. Das Sudelfeld war endlich ein echter Pisten- und Liftverbund geworden. Dass der Weg dorthin mit vielen spitzen Steinen gepflastert war, ist später nachzulesen. Mit dem Umbau des alten Sessellifts Sudelfeld II zu einem schnelleren Schlepplift konnte auch noch eine erhebliche Kapazitätserhöhung erreicht werden.
Auch der Rosengassenlift wurde 1985 von Sessel- auf Schleppliftbetrieb umgerüstet und erhöhte damit seine Kapazität auf das Vierfache. Der entscheidende Impuls erfolgte jedoch ebenfalls 1985 durch den Bau der Schöngratbahn von Grafenherberg zum Sudelfeldkopf. So erschloss eine damals hochmoderne Dreiersesselbahn mit einer sehr hohen Transportfähigkeit einige der schönsten Abfahrtmöglichkeiten des Skigebiets, die auch großem Andrang gewachsen ist. Erst sie macht das Skiparadies Sudelfeld zu einer „runden Sache“.
Vor einigen Jahren wurde auch von der Schöngratabfahrt ein „Skiweg“ hinüber zum unteren, moderateren Teil der Rosengassenabfahrt angelegt, so dass auch schwächere Fahrer unter Vermeidung des oberen Steilhangs zur Rosengasse kommen konnten. Zudem wurde so die maschinelle Pflege der Rosengassenabfahrt erleichtert.
1976 war dann auch mit dem ärgerlichen Liftkartensalat endlich Schluss: Alle Liftbesitzer schlossen sich zu den „Vereinigten Liftbetrieben Bayrischzell (VLB)“ zusammen. Von da an gab es einheitliche Punkte- und zeitlich gestaffelte Tageskarten, die an allen Liftanlagen Gültigkeit haben. Unter dem Markenbegriff „Skiparadies Sudelfeld“ wird bis heute auch gemeinsam geworben. Die Betreibergesellschaft heißt heute „Vereinigte Liftbetriebe Sudelfeld (VLS)“