Wer im Winter von irgendeiner Stelle der Sudelfeldstraße zwischen dem Pass und der Arzmooskurve nach Süden blickt, hat einen beinahe geschlossenen, teilweise schroffen, teilweise bewaldeten Kamm vor sich, der vom beherrschenden Großen Traithen – er ist mit immerhin 1853 Metern höher als der Wendelstein – über Unterberjoch, Steilnerjoch und Rotwandlspitz bis zum felsigen Brünnstein führt. Im Norden der Straße ziehen von den etwas geneigteren Almböden um die Lacheralm und die Schweinsteigeralm sehr steile Wiesen- und Latschenhänge zu den Wendelsteintrabanten Lacherspitz, Wildalpjoch und Kaserwand hinauf. Dann senkt sich dieser Kamm zum Kronberger Sattel ab.
Der Große Traithen als markanter Eckpunkt des Sudelfeldkessels entsendet einen latschenbewachsenen Kamm über den Kleinen Traithen zum Vogelsang. Nach Westen bricht dieser Kamm mit steilen schrofigen Waldhängen bis ins Ursprungtal ab. Ein ideal geneigter Rücken bildet nach Norden die Fortsetzung dieses Kammes bis zum Sudelfeldsattel. Hier setzt nördlich ein noch breiterer Rücken, der dann im Lacherspitz kulminiert. Im Osten wird das breite Hochtal vom Dümpfel-Schreckenkopf-Mühlberg-Kamm mit seinen überwiegend baumlosen Westhängen begrenzt, andererseits von der Gassenleite, einem vom Traithenkamm nach Norden abfallenden, weitgehend bewaldeten Rücken östlich der Rosengasse.
Zwischen diesen natürlichen Grenzen liegt ein buckeliges Almgelände mit vielen Hängen, Schneisen, Mulden und Rücken, altem natürlichen Baumbestand, das den Sammelnamen „Sudelfeld“ trägt. Ursprünglich meinten die Almbauern damit nur die breiten Weiden jenseits des Waldkopfes bis hinauf zum Vogelsang.
Genau genommen besteht das, was man heute als Sudelfeld bezeichnet, aus drei Talmulden. Die flachen, von der Kurve der Sudelfeldstraße nach Norden bis zum Kronberger Sattel ziehenden Böden um die Arzmoosalmen werden vom Arzbach entwässert. Er vereint sich mit dem Auerbach,der vom Sudelfeldsattel herunterkommt und die zentrale Talung mit den Waldalmen durchfließt. Weiter unten fließt von der Rosengasse dem Auerbach noch der Gassenbach zu, der die karähnlichen dunklen, kalten Kessel unterhalb des Traithen entwässert.
Fast das gesamte Gebiet liegt über 1000 Meter hoch. Alle mit Liften und Abfahrten erschlossenen Hänge sind nord-, nordost- oder ostorientiert. Diese beiden Tatsachen gewährleisten eine relativ hohe Schneesicherheit. Der höchstgelegene Schlepplift erreicht am Vogelsang eine Höhe von fast 1540 Metern. Bei einer Abfahrt bis Bayrischzell – wenn sie möglich ist – kommen also über 700 Höhenmeter zusammen.