GTA Abschnitt 3 - Von Noasca über die Stura-Täler nach Susa

Über steile Bergwege verläuft die GTA durch die einsamen Landschaften der Lanzo- und Stura-Täler. Steinbock-Kolonien und alte, teilweise verlassene Bergdörfer geben dem Ambiete seinen speziellen, fast archaischen Charme. Tolle Etappen warten auf uns, immer wieder mit gastlichen Unterkünften. Das furiose Finale bietet der über 3500m hohe Felsgipfel des Rocciamelone. Sogar von Turin aus sieht man diese markante Pyramide. Bei gutem Wetter ein einzigartiges Erlebnis und eine der spektakulärsten Aussichten weit und breit.

Die Anreise über den Brenner nach Verona und mit dem italienischen Schnellzug Frecciarossa (roter Pfeil) von Verona nach Turin ist - wie bei Abschnitt 2 - die empfehlenswerteste Anreiseoption. Auch gut kombinierbar mit einem Tag Sightseeing in Turin, wo man sich mit allen Teilnehmern trifft. Übernachtung in Turin und dann Weiterfahrt per Bus am Vormittag des nächsten Tages zum Ausgangspunkt Noasca.

Gebiet

Wir befinden uns auf dieser Etappe nun südlich des Gran Paradiso Nationalparks. Charakteristisch sind nicht nur die vielen Täler, die mehr oder weniger in West-Ost-Richtung verlaufen, sondern auch die letzten hohen Berge im südlichen Alpenbogen! Der Monviso und auch der Rocciamelone - der auf diesem Abschnitt bestiegen wird - ragen immer wieder prominent aus der Bergkulisse empor. Susa, unser Zielort, liegt im Haupttal, über das Turin mit Südfrankreich und den Bergen um Briançon verbunden ist. Im Susa-Tal vereinigen sich auch mehrere Flussarme der Dora (deren Hauptarm in Frankreich entspringt). Die Dora speist auch die Poebene weiter östlich.

Programm GTA Abschnitt 3

1. Tag: Treffen aller Teilnehmer in Turin in einem kleinen Hotel in der Innenstadt. Abends gemeinsames Essen und Vorbesprechung der folgenden Tage.

2. Tag: Noasca – Ceresole Reale (4.30 Std., 980 Hm)

2-stündige Busfahrt ab Turin nach Noasca. Hier startet die erste Etappe dieses Abschnitts, eine etwas Kürzere! Das macht aber gar nichts, denn die nächsten drei Etappen sind richtig lang! Heute haben wir genug Zeit, um die verlassenen Dörfer im Wald ein wenig zu erkunden und den außergewöhnlich schönen Weg zu genießen. Im Weiler Maison beeindruckt die alte Dorfschule mit dem restaurierten Klassenzimmer. Der Blick durch die Schulfenster versetzt uns in eine andere Zeit, eine andere Welt. In Ceresole sind wir nicht alleine - als eine Feriensommerfrische am Lago di Ceresole Reale ist der Ort für viele Italiener als Ferienziel äußerst beliebt. Nächtigung im Rifugio mit super Pizza!

3. Tag: Ceresole Reale – Pialpetta (6.30 Std., 1170 Hm)

Vom Valle dell’ Orco wechseln wir hinüber in die Lanzo-Täler: Val Grande, Val di Ala und Valle di Viu, und alle Flüsse heißen hier Stura. Am Alpenrand vereinigen sie sich bei der Kleinstadt Lanzo Torinese. Daher die Bezeichnung „Lanzo“-Täler. Auf den Colle della Crocetta geht es zuletzt sportlich steil bergan, dann belohnt der Gipfelblick! Beim Abstieg passiert man die schöne kleine Kirche im Weiler Rivotti. Wir spüren die fast 1200 Höhenmeter und sind froh, die Beine im Garten des Albergo Setugrino ausstrecken zu können.

4. Tag: Pialpetta – Balme (8 Std., 1670 Hm)

Ein langer Aufstieg, von Alpe zu Alpe. Nach den Trione-Seen, die zur Rast einladen, führt der enge Pfad bergauf nach links, um eine Felsstufe herum. Der Abstieg nach Balme zieht sich ein wenig, zuletzt noch kurz auf der Asphaltstraße, bis zum Ort. In Balme gibt es nachmittags noch einiges zu entdecken, so z.B. die kleine Kapelle in einem Haus im Dorf, die mit erstaunlichen Fresken geschmückt ist. Hier soll das berühmte Turiner Grabtuch eine Zeit verwahrt worden sein. Balme hat auch eine kleine, aber feine Brauerei - hier wird Birra Briga gebraut.

5. Tag: Balme – Usseglio (6.30 Std., 1120 Hm)

Der dritte lange Tag in Folge. Der Aufstieg über die Laghi Verdi ist wunderbar. Nach dreieinhalb Stunden steht man auf dem Passo Paschiet. Nach kurzem Abstieg geht´s hinauf zum zweiten Pass des Tages, dem Colle Costa Fiorita. Der Blick hinab ins Tal ist überwältigend. Steil ziehen sich die Grashänge weit hinunter. Ein Abstieg über 1200 Hm, der von Anfang bis zum Ende vollste Konzentration erfordert. Landschaftlich ein absoluter Höhepunkt! Der Abstieg kennt allerdings keine Gnade, bis zuletzt behält der Weg seine Steilheit. Er ist zwar gut in Schuss, aber die Hangquerungen verlangen ganze Aufmerksamkeit. Zur Regeneration steht in Usseglio - genau richtig - das Albergo Rocciamelone. Bis auf die Bäder ist alles im Stil der zwanziger Jahre erhalten. Tolle Atmosphäre!

6. Tag: Usseglio – Rifugio Vulpot – Capanna Aurelio Ravetto (5 Std., 1250 Hm)

Es geht hinauf zum Lago di Malciaussia, an dessen Ufer das Rifugio Vulpot mit seiner Terrasse zur Pause einlädt. Die Capanna Aurelio Ravetto, kurz hinter dem Colle Croce di Ferro, war ursprünglich eine Kaserne. Der Gastraum ist urig und wohlig geheizt, die Stimmung gut, die Wirtsleute nett und die Küche gut. Die Wirtin outet sich gerne als Motorradfahrerin und wählt den Rock-Kanal im Radio!

7. Tag: Capanna Aurelio Ravetto – La Riposa – Ca´d´ Asti (5 Std., 1000 Hm)

Das Susa-Tal rückt näher. Wir machen einen Abstecher nach La Riposa. Von diesem schön gelegenen Albergo sind es gut zwei Stunden hinauf zur Hütte. Auf La Riposa sitzt man perfekt zum Tagliere (Brotzeitteller) in der Sonne, bevor es weitergeht. Am frühen Abend erreicht man die Hütte: Hoch über dem Susa-Tal gelegen, öffnet sich uns ein grandioser Blick hinüber zum Monviso. Unvergleichliches Ambiente!

8. Tag: Ca´d´Asti - Rocciamelone (3538m) – Il Truc (6 Std., 750 Hm)

Früh raus! Denn früh am Morgen am Gipfel des Rocciamelonde stehen ist ein echtes GTA-Highlight! Der Weg ist teilweise steil, am Ende luftig und seilversichert, aber unproblematisch. In den frühen Morgenstunden stehen wir alleine auf dem Gipfel des Rocciamelone in 3538 Metern Höhe! Ja - so hohe Berge gibt es hier noch! Welch Erlebnis. Monte Rosa, Gran Paradiso, der Vanoise-Nationalpark mit dem Dome de Chasseforet und Monviso bilden ein unfassbares 180-Grad-Panorama. Unter dem Gipfel leuchtet der Rocciamelone-Gletscher im ersten Sonnenlicht, während auf der anderen Seite der Blick in die Weite der Po-Ebene schweift. Für Frühaufsteher wie wir es an diesem Tag sind, lassen die Hüttenwirte das Frühstück bis zur Rückkehr vom Gipfel stehen, so dass wir uns nach diesem Erlebnis noch stärken können. Zugleich rückt das GTA-Ende näher. Der Abstieg nach Il Truc hat es noch in sich: 1800 Höhenmeter, das geht in die Knie. In Il Truc stehen allerdings schon einladende Liegestühle in einer schönen Wiese vor dem Agriturismo für uns bereit. Das letzte piemontesische GTA-Mahl erwartet uns.

9. Tag: Gemeinsames Frühstück und Rückfahrt nach Turin. Hier Verabschiedung und individuelle Heimreise.

Ausrüstung

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