Robert Grasegger

Bergführer

Robert Grasegger (1992-2022) starb am 06. Januar, bei einem Lawinenunglück am 3405 Meter hohen Fitz Roy (Patagonien/Argentinien).
Viel zu früh erlischt ein aufgehender Stern am deutschen Bergsteiger-Himmel. Mit Bertl verlieren wir einen Liebeswürdigen-Freund und sehr zuverlässigen Bergführer. Er hat viele Kunden bei seinen Führungstouren und Kursen nicht nur viele interessante Inhalte vermittelt, sondern auch seine unendliche Bergbegeisterung weiter gegeben. Unser Mitgefühl gehört Roberts Partnerin und den Hinterbliebenen.

Beruflich

  • Bergführeraspirant
  • Zimmerermeister seit 2013
  • Berufsfeuerwehrmann und Rettungssanitäter bei der BF München Seit 2017
  • Ausgebildeter Bergwachten seit 2010

Sportlich

  • Zahlreiche Alpinkletteien wie z. B. American Direct VIII / Petit Dru, Peuterey Integral 4500 m TD+ V+ am Mont Blanc, Meije Südwand Allain-Route, Eiger Nordwand Heckmaier, Nose / El Capitan 5.9 C2 / Yosemite Valley, Half Dome Regular North Face 5.9 C2, Skibesteigung Elbrus, Heiße Nummer Oberreintal 8, Gand Capuzin Swiss Route 6b, Teufelsgrat / Mont Blanc, Aguille du Peigne / Meilen Manquant 7b, Große Zinne Superdiritisma Winterbegehung 7-A2 und Hasse Brandner 8+, Waxenstein Alpensynphonie 8, Skibefahrung Jubigrat ins Höllental,
  • Sportklettern bis 8a
  • Eis- und Mixedklettereien in den Alpen wie z.B.: Zauberflöte im Langental M9 WI 6, Felsige Gärten M7 Wi7-, Spitzborscht M8 Wi 6, Airgames M6 Wi6+ A3, Erste Rotpunktbegehung Klingentango M 10 WI5, Erstbeghung Marihuanabam M5 Wi4, Share The Passion M12-, Sibirien Blod M11+, Papier kleiner Liebling M11, Thron Wi 6, Krönung WI 6+, Seebenseefall Wi 6, Rübezahl Wi 6,

über mich:

Ich komme aus Grainau, einem kleinen Bergdorf unterhalb der Zugspitze. Hier haben mich die Berge bereits in früher Kindheit in ihren Bann gezogen. Mit 15 wollte ich schließlich auch der Bergwacht beitreten und habe dafür fleißig mit dem Klettern begonnen. Mit 16 war es dann so weit und ich konnte mit der Bergwacht Ausbildung beginnen. Mit den Jahren wurden das Klettern und Bergsteigen immer mehr und mit 17 entdeckte ich meine große Leidenschaft fürs Eisklettern – nur Mixed Klettern kann das noch toppen. Am Geierkopf konnten wir uns in jungen Jahren beim Mixed Klettern die nötigen Skills für die großen Berge aneignen. Doch auch Zuhause geht die Arbeit nicht aus. Hier konnte ich letztes Jahr mit Share the Passion FXM M12- an der Hochalm die schwerste Mixed Route im Garmischer Raum erstbegehen. Durch das Bouldern in der Halle habe ich nach und nach mehr Leute kennengelernt, die meine Leidenschaft fürs Bergsteigen teilten. Die Touren wurden immer größer, doch die Ziele gehen mir bis heute nicht aus. Ich liebe es die Welt kletternd zu entdecken: Von einer Skibesteigung des Elbrus über Bolivien und Patagonien bis hin zur Nose am El Cap war alles dabei.

Nichtsdestotrotz kehre ich auch immer wieder gerne heim und erkunde die heimischen Berge. Hier muss ich nur vor die Haustüre gehen und finde immer ein Abenteuer. Letztes Jahr beispielsweise sind wir von Zuhause gestartet und haben die Wettersteintraverse probiert. Den Teufelsgrat und den Schüsselkargrat mussten wir leider wegen zu starken Winds umgehen… Trotzdem war es einfach ein wunderschönes Erlebnis drei Tage in den Bergen zu verbringen, ohne einen einzigen Kilometer gefahren zu sein! Ich denke auch, dass das Gratklettern eines meiner Steckenpferde ist. Unter anderem halte ich die aktuelle Bestzeit am Jubiläumsgrat an der Zugspitze. Zuhause Neuland zu erkunden war mir auch immer wichtig. Durch diverse Ersteigungen konnte ich meine Technoklettertechnik verbessern und mein Repertoire erweitern. Dieses konnten wir dann am Monte Brent gleich testen und an den großen Nordwänden der Alpen umsetzen. Dafür ist Chamonix immer ein guter Ort.

Durch die Ausbildung zum Bergführer kann ich nochmals eine neue Perspektive des Bergsteigens für mich entdecken und meine Leidenschaft teilen.

 

„Die Berge können dir viel geben aber auch alles nehmen.“